Aus Alt mach Neu

Das 1986 von der Stadt Oldenburg erworbene, gut 11,4 Hektar große Areal der ehemaligen Fleischwarenfabrik bot allein durch seine Lage viel Potenzial. Denn was als Industriekomplex inmitten von Wohnbebauung immer isoliert und abseits wirkte, lag tatsächlich in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt. Hier ist man nur 1,5 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Zentraler haben Stadtplaner und Stadtplanerinnen wohl selten eine derart große Fläche zur Neu- und Umnutzung zur Verfügung.

Natürlich braucht es dafür einen guten Plan - genauer gesagt einen passenden Bebauungsplan. Durch die langjährige Nutzung als Fleischfabrik war das gesamte Areal als Gewerbegebiet ausgewiesen. Statt Industrie wollte man nun moderne Dienstleistungen und Platz für städtische Ämter. Dabei wurde sowohl mit der Umnutzung des alten Gebäudebestandes als auch mit Neubauten gearbeitet. An einigen Stellen musste auch aus ganz praktischen Gründen abgerissen und neu gebaut werden: So konnte die mehrstöckige ehemalige Räucherei nicht mehr genutzt werden, weil sich durch den jahrzehntelangen Räucherbetrieb Schadstoffe im Mauerwerk angesammelt hatten.

An gleicher Stelle entstand ein Neubau in ähnlicher Form. Dieser sollte eigentlich die neue Feuerwache beherbergen. Aufgrund von Bedenken der Anwohner wurde dieser Plan jedoch verworfen. Stattdessen beherbergt das Gebäude heute das Technische Rathaus, in dem unter anderem die Bereiche Planen, Bauen und Wirtschaftsförderung unter einem Dach vereint sind. Aber auch das Gesundheitsamt und Teile der städtischen Musikschule haben im neuen Quartier ein Zuhause gefunden.

Abseits der Innenstadt sind auf dem Gelände vor allem Unternehmen aus der IT-Branche angesiedelt. Der Grundstein für diese Entwicklung wurde mit der Ansiedlung von OFFIS, einem so genannten An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, gelegt. Hier wird Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit Wirtschaftspartnern bei der Weiterentwicklung von Prototypen aus der wissenschaftlichen Arbeit gelegt.

Diesen ersten Impulsen folgend haben sich inzwischen rund 40 Unternehmen und Institutionen auf dem Gelände der Alten Fleiwa angesiedelt. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Als Innovationsquartier soll der Standort laut Stadt zu einer „hochattraktiven Adresse für Forschung, Wirtschaft und Wissenschaft“ ausgebaut werden.