Cäcilienbrücke

Hoch soll sie heben!

 

Die Cäcilienbrücke ist einer der Orte in Oldenburg, die für viel mehr als nur ein Bauwerk stehen. An dieser Stelle befand sich zur Zeit der Stadtgründung eine Furt, an der die Hunte gequert werden konnte. Dies war eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass überhaupt eine Burg errichtet wurde und im weiteren eine Stadt entstehen konnte. Die Cäcilienbrücke an ihrem Standort repräsentiert insofern auch den mittelalterlichen Handelsweg von Westfalen nach Ostfriesland und Bremen, zeigt in ihrem baulichen Wandel die Geschichte der Wirtschaft, Binnenschifffahrt und Verkehrswegeentwicklung auf und weist auf die Ursprünge Oldenburgs als Stadt.

Bereits 1345 wird in der Stadtrechturkunde auf die Bedeutung des Damms hingewiesen, welcher lange als so genannter Knüppeldamm existierte, bevor Graf Anton Günther ihn zu einer gepflasterten Straße ausbauen ließ. Die Cäcilienbrücke bestand als steinerne Brücke bis ins 19. Jahrhundert und erhielt 1832 ihren heutigen Namen.

Namensgeberin war die zur damaligen Zeit neue Großherzogin Cäcilie, welche im Jahr zuvor Paul Friedrich August von Oldenburg geheiratet hatte. Bis zum Bau der späteren Amalienbrücke 1893 stellte die Cäcilienbrücke die einzige Verbindung zwischen der Oldenburger Innenstadt und Osternburg dar.

1893 wurde nach jahrzehntelanger Arbeit der Hunte-Ems-Kanal fertiggestellt. Im Anschluss daran war die alte Cäcilienbrücke als Steinbrücke Geschichte und wurde aufgrund der Anforderungen der Schifffahrt als Zugbrücke neu errichtet. Dem Hunte-Ems-Kanal folgten die Arbeiten am Küstenkanal und auch eine Neugestaltung der Cäcilienbrücke als Hubbrücke 1927. Seitdem stellt die Cäcilienbrücke mit ihren markanten Backsteintürmen auch eine Art Stadttor am Damm dar.

Text: Dr. Steffen Wiegmann