Das Projekt Queere Stadtgeschichte(n)

Eine Ausstellung des Open Object Collectives in Kooperation mit dem Stadtmuseum Oldenburg

 

Vom 17. Juni bis 7. Juli 2024 macht die Ausstellung Queer und von hier! Oldenburger Stadtgeschichte(n)”, im RAUM AUF ZEIT in der Haarenstraße 39 queeres Leben in Oldenburg sichtbar und setzt sich damit auseinander, wie dieses langfristig einen repräsentativen Platz im Museum finden kann. Welche Aufgaben hat ein Museum in Bezug auf seine Sammlungspraxis? Wie können Objekte (queer) gelesen und ausgestellt werden? Und: Wie kann ein Museum gequeert werden?

In enger Zusammenarbeit mit queeren Communities in Oldenburg präsentiert die experimentelle Ausstellung eine spannende Vielfalt an Objekten, Orten, Daten und Informationen zu queerer Stadtgeschichte. Mit einem Open Call suchte das Kollektiv im Vorfeld der Ausstellung nach Objekten, die queeres Leben in Oldenburg zeigen. Nach der Ausstellung werden ausgewählte Objekte in die Sammlung des Stadtmuseums aufgenommen und markieren den Beginn eines neuen Sammlungsbereichs zur queeren Stadtgeschichte. Auch während der Ausstellung können Besuchende weitere Objekte einreichen und so die Ausstellung aktiv mitgestalten. Diese Ausstellung ist der Anfang, queere Geschichte zukünftig im SMO zu erforschen, zu sammeln, auszustellen und für die Zukunft zu bewahren.

Öffnungszeiten der Ausstellung

Montag bis Mittwoch: 12.30 bis 18 Uhr

Donnerstag: 14.30 bis 20 Uhr

Freitag bis Sonntag: 12.30 bis 18 Uhr

Mehr Infos gibt es auch auf Instagram: @queerestadtgeschichteol

Rahmenprogramm

Das Open Objects Collective

 

Das Open Objects Collective stellt die Auseinandersetzung mit Objekten in den Mittelpunkt und ist interessiert an Prozessen, die Zugang zu den Geschichten eines Objekts verschaffen. Diese verschiedenen Geschichten möchte die Gruppe einfangen und versucht, sich der Praxis des Kuratierens und Vermittelns mit queerfeministischen Mitteln zu nähern. Das OOC stellt sich gegen Diskriminierungen jeglicher Art und solidarisiert sich mit allen Menschen, die vom Patriarchat unterdrückt werden.

Das Open Objects Collective besteht aus vier Studierenden des Masters Museum und Ausstellung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Das Kollektiv positioniert sich als weißes, überwiegend cis-geschlechtliches und zum Teil queeres Team. Dem Kollektiv ist bewusst, dass aufgrund dieser Positionierung zahlreiche Perspektiven und Lebensrealitäten im Erfahren wegfallen.

Auch das Museum ist von Normativitäten und diskriminierenden Strukturen durchzogen. Das Kollektiv möchte mit dem Projekt nicht nur diese Strukturen hinterfragen und herausfordern, sondern auch die eigenen gesellschaftlichen Positionen reflektieren. Dafür ist es unerlässlich zuzuhören, zu lernen und danach zu handeln.

 

* Begriffserklärung: Ursprünglich wurde das Wort "queer" im Englischen als abwertender Begriff verwendet, um Menschen zu bezeichnen, die von heteronormativen und cisnormativen Normen abweichen. Seit den späten 1980er Jahren wurde der Begriff von der LGBTQ+-Gemeinschaft zurückerobert und positiv umgedeutet.Heute wird "queer" oft als Sammelbegriff für alle Identitäten und Orientierungen verwendet, die nicht heterosexuell und/oder nicht cisgender sind. Er umfasst Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender-Personen, Non-Binary-Personen und viele andere. Der Begriff wird oft verwendet, um eine Haltung des Widerstands gegen normative Vorstellungen von Geschlecht und Sexualität auszudrücken. Der Begriff "queer” im Museum setzt sich nicht nur mit der Repräsentation von LGBTQ+-Personen auseinander, sondern fordert auch eine kritische Auseinandersetzung mit den Normen und Strukturen, die diese Institutionen prägen ein. Es geht darum, Räume zu schaffen, die vielfältige Geschichten erzählen und anstreben, vielen Menschen zugänglich und einladend zu sein. 

 

Unterstützer:innen